Rota die II.

Es ist ein wenig Zeit vergangen seit dem letzten Beitrag.

Wir konnten am Freitag letzter Woche endlich die Uniklinik verlassen. Die Wunde an Lottes Hinterkopf war trocken und der Rota-Durchfall auch abgehakt. Sie musste zwar weiterhin eine Druckverband und Pflaster tragen, aber das geht ja, Dank Fachkompetenz der Mama, auch zuhause.

Also sind wir freudig nach Hause gefahren und haben Johanna auch mittags noch abgeholt.

Es wartete aber schon die nächste Überraschung: unsere Hündin Greta hatte offenbar, wie schon Mitte Januar, wieder einen Harnwegsinfekt und verlor immer mal ein bisschen Urin. Also ab zum nächsten Arzt, Urin untersucht, Antibiotikum bekommen, abwarten…

Johanna und Charlotte hatten dann die ersten Tage wohl etwas mit der Wieder-Gewöhnung an zuhause zu tun und waren sehr unruhig und aufgeregt. Wir konnten das schöne Wetter am Samstag zumindest ein wenig nutzen und einen ausgiebigen Spaziergang machen. Ein klein wenig Normalität…

Am (Rosen-)Montag musste Johanna mittags nach ihrer Flasche erbrechen und auch ihr Stuhlgang war ein bisschen weicher. Wir wollten uns aber nichts dabei denken und einfach von einem Zufall ausgehen. Aber abends wurde es nicht besser. Sie musste wieder brechen und wir machten uns natürlich gleich Sorgen, dass sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auch den Rotavirus abbekommen hat.

Nach kurzem Hin- und Herüberlegen haben wir uns -auch aufgrund der Erfahrungen mit Lotte- dazu entschieden, dass Jasmin mit Johanna direkt nach Homburg fährt. Dort zeigte sich, dass die Entscheidung die richtige war, denn die Blutwerte waren schon nicht mehr im optimalen Bereich. Es gab direkt einen Zugang und Infusionen und die Aussicht, noch ein paar Tage „Gast“ in der Uniklinik zu sein. Eine Probe zeigte, dass Johanna tatsächlich den Rotavirus hat.

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Unsere Begeisterung über den neuerlichen Aufenthalt hielt sich natürlich stark in Grenzen, um nicht zu sagen wir waren völlig enttäuscht und genervt. Wir dachten eigentlich, die Krankenhausaufenthalte seien vorerst abgehakt und dann passiert es schon wieder.

Wie lange sie bleiben müssen und auch Jasmin mit den tollen Bedingungen, die dort für begleitende Eltern herrschen (Benutzung der Gästetoilette außerhalb der Station, Schlafen auf einem Sessel, keine wirkliche Möglichkeit für Körperhygiene oder Duschen), klar kommen muss, ist nicht absehbar. Wir hoffen, dass die Durchfälle aufhören und Johanna ihren gesamten Bedarf bald wieder vollständig über die Nahrung stillen kann.

Am Freitag muss dann auch Lotte wieder nach Homburg zur Ultraschallkontrolle der Funktion ihres Shunts und der Untersuchung der OP-Wunde am Kopf.

Wir können nur hoffen, dass Johanna schnell wieder fit wird und Charlottes Kopf endlich in einem Zustand ist, der es ermöglicht mal länger als nur wenige Wochen am Stück zuhause zusammen zu sein.

Einfach mal Ruhe, ein bisschen Routine und Gewöhnung aneinander wären für uns schon ein riesiges Glück, was für andere Eltern vielleicht nur langweiliger Alltag ist…

6 Gedanken zu „Rota die II.

  1. Hallo,

    ich verfolge Ihren Blog und Ihre Erfahrungen seit einiger Zeit mit großem Interesse. Über die Probleme in der Klinik wurde damals ja viel berichtet – über die alltäglichen Folgen für die Betroffenen leider nicht allzu viel. Sehr gerne würde ich mich mit Ihnen ein bisschen intensiver über Ihre Erlebnisse austauschen und gemeinsam überlegen, ob man nicht noch einmal das Augenmerk auf Ihre Situation und das Verhalten der Klinik richten sollte.

    Falls Sie Interesse haben, würde ich mich freuen, wenn Sie mich kontaktieren! Dann können wir auch ein Telefonat o.ä. verabreden.

    Viele Grüße
    Michael Schneider
    (SR Fernsehen)

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  2. Also ich muss Ihnen und Ihrer Familie meinen tiefsten Respekt aussprechen, für die Stärke wie Sie mit all dem umgehen und den großen Aufwand. Ich wünsche Ihren Kinder eine schnelle und baldige Genesung. Wenn ich sehe, wie in der Öffentlichkeit mit diesem Vorfall umgegangen wird, nämlich dass man versucht alles tot zu schweigen, macht mich das sehr sehr wütend. Ich vermisse einen erhobenen Zeigefinger von der Politik, der Stadt und dem Träger des Krankenhauses, eine Entschädigung und Entschuldigung. Meiner Meinung nach ein inakzeptables Armutszeugnis.
    Zumindest bekam man nichts davon mit, sollte dies doch passiert sein.

    Bei uns wird in naher Zukunft auch die Frage nach einer kompetenten Klinik für die Entbindung unserer Zwillinge im Raum stehen. Aber eines steht fest, die Skandal-Klinik wird es nicht!
    Wir wünschen Ihnen und Ihrer ganzen Familie nur das Beste und alles Glück der Welt. Sie haben es verdient!

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    • Vielen Dank für Ihren Kommentar.

      Sie haben Recht, es fehlt jegliche Reaktion von den verantwortlichen Stellen. Es ging ein lapidares Schreiben der Klinik bei uns ein, nach viereinhalb Monaten zu spät um ernst genommen zu werden. Ansonsten wurde öffentlich nichts zur Ursache usw. gesagt. Deswegen versuchen wir auch ein wenig Druck aufzubauen, damit endlich etwas passiert und sind für jeden dankbar, der unangenehme Fragen stellt.

      Wir haben bei unserem Aufenthalt in der Uniklinik Homburg gute Erfahrungen mit der Neu- und Frühgeborenenstation gemacht und würden diese daher empfehlen.

      Alles Gute für Sie!

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  3. Hallo,erst mal Glückwunsch an euch zwei,dass ihr das so gut gemeistert habt und es Lotte besser geht,wünsche euch alles Gute für die zukunft und endlich ein schönere Zeit zu viert.
    Habe den Beitrag gestern im Fernsehen mit großem Interessen verfolgt,habe sofort dabei an euch gedacht.
    Dicker Kuss und feste Umarmung für die Mädels

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